Dass outdoor immer mehr in Mode kommt, weiß und realisiert heute nicht nur die „Sozial-Szene“. Und der Versuch (auch die Gefahr) des „Hinauszerrens so vieler KlientenInnen wie möglich“ verlockt so manchen Begeisterten.
Dass damit neben echten Aha-Effekten – konstruktivistisch gedacht – auch Destabilisierungs-Prozesse für Einzelne eingeleitet werden können, entspricht dem schmalen Grat zwischen Methoden-Verliebtheit und echtem Joining. Daher ist eine permanente Auseinandersetzung mit den Methoden für die Praktizierenden sinnvoll und notwendig. Wir von Reskon sehen speziell die Notwendigkeit einer Sensibilisierung und Abgrenzung zu einer eher punktuell eingesetzten und zudem meist männlich dominierten „Event- und Freizeit-Pädagogik“, weil wir selbst in vielerlei Varianten immer wieder staunend miterleben konnten, was Erlebnispädagogik bei Menschen wirklich bewirken kann. Professionalisierung kann auch für Anwender der Erlebnispädagogik nur auf einer „Horizonterweiterung“ basieren.
Eine Idee und ihre Zielsetzung
Dementsprechend ist uns das Ziel dieser Zusatzqualifikation aufgrund eigener Grenzerfahrungen klar geworden: Methoden der Erlebnispädagogik sollen nicht dort enden müssen, wo „therapeutisches Know-how“ ansetzen müsste. Die Bereiche trotzdem klar getrennt zu lassen, sich aber den „Luxus“ einer echten interdisziplinären Integration – im Sinne punktgenauerer, professionellerer Interventionsfähigkeiten – zu leisten, beschreibt unsere Zielsetzung grob.
Die Verknüpfung ermöglicht dem professionellen Anwender einerseits seiner Persönlichkeit entsprechend die eigenen „heilenden“ Potenziale und Fähigkeiten individuell zu aktivieren. Andererseits wird es möglich, auf besondere Bedürfnisse und auch Nöte des/der KlientenIn, die im Prozess auftauchen können, „empathisch“ und professionell innerhalb des Erlebnispädagogik-Methodenspektrums antworten und eingehen zu können – und damit eine therapeutische Wirkung zu erzielen.
Die Definition erlebnistherapeutischen Handelns bedarf daher einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit den Vernetzungsmöglichkeiten der beiden Begrifflichkeiten Erlebnispädagoik und „therapeutisch“. Erlebnis und Erfahrung sind darin ebenso neu gedacht wie die individuellen „selbstheilenden“ Fähigkeiten des Einzelnen und ihre Aktivierungspotenziale.
Während des Fortbildungszyklus werden die TeilnehmerInnen mittels initiatorischer, psychotherapeutischer und erlebnispädagogischer Methoden in diesen Prozess eingeführt, gestalten ihn aber sehr intensiv selbst mit. Umfassende Theorieeinheiten mit erfahrenen Professionisten der einzelnen Bereiche liefern aber auch einen fundierten Background für die Umsetzung im Outdoor.